#StandWithUkraine

Friedensdemo vor dem Rathaus Lohmar am 12.3.2022 – Wir stehen an der Seite der Ukraine

Ca. 350 Personen waren dem Aufruf von Bürgermeisterin Claudia Wieja gefolgt und demonstrierten am späten Samstag Vormittag vor dem Rathaus in Lohmar für Frieden in der Ukraine. Neben Frau Wieja, waren es auch die Vertreter:innen der kath. und evang. Kirchen (Diakon Jan Schönthaler, Pfr. Jochen Schulze, Pfr. Thomas Weckbecker und Vikarin Inga Waschke) und die Schülersprecher:innen der weiterführenden Schulen in Lohmar, die mit Wortbeiträgen und Gebeten ein Zeichen für den Frieden setzten und ihre Fassungslosigkeit und das Entsetzen ob der Geschehnisse in der Ukraine kundtaten. Musikalisch unterstrichen wurde der Friedensappell von Jupp Mester, Oliver Bollmann, Jens Jüling und Anika Winkeler, die Liebe gewinnt (Brings), Freiheit (Westernhagen) und Imagine/Stellt üch vüür (John Lennon/Bläck Fööss) zum Besten gaben.

Friedensgebet (Vikarin Inga Waschke)

Guter Gott,
fassungslos stehen wir vor dir und ringen um Worte.
Die Nachrichten jeden Morgen seit dem 24. Februar
treiben uns Tränen in die Augen,
und es greift uns eiskalt ans Herz.
Rastlos zerbrechen wir uns den Kopf:
Was können wir tun? Wie können wir helfen?
Wie können wir diesen Krieg stoppen?
Wir tun, was wir können,
reden, spenden, gehen auf die Straße,
wird es reichen?
Du bist dochein Gott des Friedens und der Liebe,
wir brauchen dich jetzt
und rufen zu dir mit alten Worten,
mit Worten aus Psalm 55:

Öffne dein Ohr für mein Gebet, Gott!
Entziehe dich nicht meinem Flehen.
Gib auf mich acht! Antworte mir!
Ich bin verzweifelt und fassungslos.
Denn der Feind macht so viel Lärm,
Mir pocht das Herz in meiner Brust,
Todesangst hat mich überfallen.
Furcht und Zittern packen mich,
ein Schauern hat mich erfasst.
Da sprach ich: „Wenn ich doch Flügel hätte!
Wie eine Taube wollte ich davonfliegen
und mich woanders niederlassen.
Siehe, weit in die Ferne würde ich fliehen
und die Nacht in der Wüste verbringen.
Ich würde mich eilig in Sicherheit bringen,
vor dem Sturmwind, der über mich hinwegfegt.“
Mein Herr, verwirre doch ihre Sprache,
damit sie einander nicht mehr verstehen.
Denn ich sehe Gewalt und Streit in der Stadt:
Tag und Nacht kreisen sie um ihre Mauern.
Doch drinnen herrschen Elend und Not.
Verbrechen werden in ihrer Mitte begangen.
Öffne dein Ohr für mein Gebet, Gott!
Entziehe dich nicht meinem Flehen.

Du Gott des Friedens und der Liebe,
wir tun das Unsere, diesen Krieg zu beenden
und wünschen uns so sehr,
dass du die Kriegsverbrecher mit dem Strahl deiner Liebe triffst,
dass sie umfallen und vergessen, wie man hasst,
dass sie aufstehen und nur noch wissen, wie man liebt.
Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes
entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten
dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandkraft geben
will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns
selbst, sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft
überwunden sein.
Ich glaube,
dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist mit ihnen fertig zu werden,
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet
und antwortet.